So sitzen wir nun da, jeder für sich. Das Bier ist längst schal. Der Zigarettenqualm verwandelt den Raum in ein Dickicht aus Blau und Nebel. Durch das milchige Fenster dämmert der Morgen.
Früher haben wir so viel geredet – über Beziehungen, Arbeit , Studium, unsere Eltern und unsere Träume. Unsere gemeinsamen Träume. Träume von der Liebe, voll von Hoffnung und Naivität. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mit euch zusammen niemals alleine den Gefahren der Welt entgegentreten muss und es sich gemeinsam leichter nach schönen Erinnerungen jagen läßt.
Jetzt sitzen wir da und schweigen.Wir sind müde, doch keiner von uns denkt daran ins Bett zu gehen. Keiner wird zurückgelassen. Wir waren wie Soldaten im Schützengraben: Alle oder keiner. So war das mal.
Meine Augenringe verraten mich. Ich zähle Zigaretten, ich rauche zuviel. Ich habe keine weisen Worte mehr übrig , keine Durchhalteparolen und keine gut gemeinten Ratschläge. Nichts mehr übrig für mich selbst. Ich stecke mit dem Kopf in einer Felsspalte zwischen Vermissen und Selbstachtung. Wir wissen, dass wir vor dem Ende stehen, und dass der Ast nach dem wir greifen, unerreichbar ist.
Es riecht nach Whiskey und Filterzigaretten. Das Ende eines Kapitels. Genauso bitter wie der Gin, den wir immer tranken. Wenn ich schlafe und wieder aufwache, fühlt sich alles unwirklich an, fern und unnahbar. Wie im Traum fremd und unwirklich. Doch die Wirklichkeit steht grimassenschneidend zwischen uns. Sie lacht mir ins Gesicht. Sie lacht laut und grinst und spuckt mich an.
Es ist so einfach zu vergessen was jemand zu einem gesagt hat und einem angetan hat ,aber zu vergessen wie man sich dabei gefühlt hat- das ist unmöglich.Und wenn es Morgen ist, kann ich nicht verzeihen. Wir sagen nichts und die Stille sagt alles über uns. Über unsere Ohnmacht, über unsere Angst, über uns. Abschied ist ein bisschen wie sterben. Die letzte Zigarette and everthing will be okay at the end.